Kaiser Maximilian in den Erinnerungen seines Privatsekretärs José Luis Blasio
Die Geschichte des mexikanischen Kaiserreiches unter dem österreichischen Erzherzog Maximilian, dem jüngeren und liberaleren Bruder Kaiser Franz Josephs, fesselte Generationen von Historikern, Romanschriftstellern und Theaterautoren. Sein Privatsekretär und Vertrauter José Luis Blasio schilderte bereits 1905 einfühlsamer und informativer als alle späteren historischen Darstellungen Kaiser Maximilians Hofhaltung auf dem Höhepunkt des Reiches bis zu dessen tragischem Untergang. Sein Werk ist grundlegend für das Verständnis des Zweiten Mexikanischen Kaiserreiches und der späteren politischen Entwicklungen. Im Mittelpunkt steht jedoch stets Maximilian als Mensch.
Wer erfahren möchte, welcher Mensch Kaiser Maximilian privat war, wie er arbeitete, sich kleidete, wie er Feste feierte und Hof hielt, findet diese Einzelheiten nur in den Memoiren seines mexikanischen Privatsekretärs: José Luis Blasio war der Vertraute Maximilians bis zu dessen Gefangenschaft und Tod. So erlebte er mit Maximilian die Belagerung von Querétaro, schrieb dessen letzten Briefe in der Todeszelle und wurde Augenzeuge, als Maximilians Gemahlin, Kaiserin Charlotte, in Rom dem Wahnsinn verfiel.
Maximilians Ideen und politische Reformen, lange Jahre verurteilt und totgeschwiegen, erfahren gerade in letzter Zeit ihre verdiente Würdigung in Mexiko.