Musikgenie und Frauenschwarm
Die Biografie zum 200. Geburtstag
Ein Komet zog im Jahr 1811 über den Himmel und eine Zigeunerin prophezeite den Eltern die Ankunft eines Genies: Franz Liszt erblickte im kleinen Dörfchen Raiding im heutigen Burgenland das Licht der Welt. Aus dem kränklichen Jungen wurde ein Superstar der europäischen Musik – zunächst als “Wunderkind”, dann als gefeierter Pianist und als Komponist.
Seine Konzerte in Wien, Paris, London, Rom oder Weimar wurden gestürmt. Er, der stets nach der neuesten Mode gekleidete Virtuose, war der Schwarm aller Frauen. Entsprechend stürmisch verlief sein Privatleben – zwischen den Polen praller Erotik und tiefer Religiosität. Seine Welt waren die Musikgrößen der Zeit: Schumann, Chopin, Mendelsohn-Bartholdy, die bedeutenden Opernkomponisten Bellini, Donizetti, Rossini oder Verdi. Richard Wagner, den er zeitlebens sehr gefördert hat, war mit Liszts Tochter Cosima verheiratet.
Das Jubiläumsjahr 2011 gibt Gelegenheit, Liszts vielschichtige Persönlichkeit und seinen Stellenwert im Musikbetrieb damals und heute unter Einbeziehung neuer Forschungen darzustellen.