3 Fragen an Georg Markus
A.V.: Ihr neues Buch »Erinnerungen an Gestern« versammelt Persönlichkeiten aus Kaisers Zeiten bis in die jüngere Zeitgeschichte. Welche Episode ist für Sie besonders erinnerungswürdig?
G.M.: Das Kapitel, in dem ich eine bisher unveröffentlichte Briefstelle Franz Josephs an Katharina Schratt veröffentliche und aus dem hervorgeht, wie eifersüchtig der Kaiser war. Die Beziehung wird auch zum ersten Mal aus der Sicht des “gehörnten” Ehemannes der Schauspielerin erzählt.
A.V.: Das Cover ziert ein Fahrrad und das nicht durch Zufall. Was hat es damit auf sich?
G.M.: Es ist die Geschichte eines Gemäldes, das den Prinzen Eugen mit Soldaten in einer Schlacht zeigt. Wenn man genau hinschaut, sieht man einen Boten, der auf einem Fahrrad durchs Bild fährt. Und das, obwohl das Fahrrad zur Zeit des Prinzen Eugen noch gar nicht erfunden war. Die Auflösung des Rätsels ist kurios…
A.V.: Auf welche weiteren Erinnerungen dürfen sich Ihre Leser und Leserinnen noch freuen?
G.M.: Bisher unbekannt war, dass John F. Kennedy einen österreichischen Arzt hatte und seine Frau “Jackie” einen österreichischen Freund, mit dem sie viele Jahre in engem Kontakt stand. Zu beiden Fällen habe ich die Korrespondenz gefunden. Spannend ist die Rolle, die ein Schauspieler aus Wien in einem Mordfall in Hollywood spielte. Und dass der Schriftsteller Friedrich Torberg “nebenberuflich” als Agent für CIA und FBI tätig war. Insgesamt erwarten den Leser rund vierzig teils dramatische, teils heitere Geschichten.