Dialog eines Lebens
Werner Schneyder im Verhör mit sich selbst
Werner Schneyder, der seine ungewöhnliche Vielseitigkeit selbst als »radikale Einseitigkeit« definiert, hätte zu seinem 80. Geburtstag Memoiren schreiben sollen. Das wollte er nicht. Er wollte sein Leben weder literarisch verbrämen und unter dem irreführenden Titel »Roman« veröffentlichen, noch es brav und chronologisch erzählen. Einen Arbeitsbericht hatte er mit »Ich, Werner Schneyder – Meine zwölf Leben« (Amalthea, 2006) schon geliefert. Er entschied sich nun, die Themen seines Lebens zu bestimmen und mit sich über deren gelungene und ungelungene Bewältigung ein Selbstgespräch zu beginnen. Manchmal erinnern sich die zwei Gesprächsteilnehmer linear, erzählen, was war, konfliktfrei und harmonisch, manchmal beziehen sie Gegenpositionen, versuchen Selbstkritik und kommen zu pointierten Schlussfolgerungen. 23 Gespräche fügen sich wie Teile eines Mosaiks zu einer Person und deren Vita.
Der Autor legte Wert auf die Feststellung, dass niemand das Buch lesen sollte, der sich nicht für Theater, Kabarett, Literatur, Bilder, Ehe, Politik, Ökonomie, Fußball, Schach, Jugend, Religion, Alter, Tod und anderes mehr interessiert. Und auch nicht für den Autor. Denn man erfährt, wenn man von seiner Lyrik absieht, zum ersten Mal etwas über das Innenleben dieses Sprach-, Bühnen- und Medienmenschen.